Attraktive Menschen mögen zuweilen Vorteile beim Erklimmen der Karriereleiter haben, aber bei Frauen, deren Karriere bereits fortgeschritten ist, kann ein sexy Erscheinungsbild nachteilig sein.
Männer, die eine weibliche Vorgesetzte haben, kennen das eventuell – wenn diese zu aufreizend gekleidet ins Büro kommt, ist schnell die Konzentration und oft auch der Respekt weg. Was man in der Praxis beobachten oder zumindest ahnen konnte, wurde in einer Studie an der Lawrence Universität in Appleton, Wisconsin bestätigt.
Dabei wurden männlichen und weiblichen Testpersonen Videos einer Geschäftsfrau gezeigt, die über ihren Hintergrund und ihre Hobbies sprach. In verschiedenen Testsituationen spielte sie entweder die Rolle einer Sekretärin oder die einer Managerin. In einem Durchgang trug sie flache Schuhe, Hosen und einen Rollkragenpullover, also typische Berufsbekleidung. Im nächsten Durchgang Schuhe mit hohen Absätzen, einen engen Rock und eine tief ausgeschnittene Bluse.
Die Testpersonen sollten die Kompetenz der Geschäftsfrau beurteilen, ihren akademischen Status und die Qualität ihrer Ausbildung raten. Sowohl die teilnehmenden Frauen, als auch die Männer beurteilten die Sekretärin unabhängig von ihrer Kleidung in etwa gleich. Die sexy Managerin wurde jedoch durchgehend als weniger kompetent angesehen.
Eine leitende Angestellte, deren Erscheinung betont sexy wirkte, erregte weniger positive Reaktionen und mehr negative Emotionen. Sie wurde subjektiv als weniger kompetent und objektiv als weniger intelligent angesehen.
Die Ergebnisse einer anderen Studie bestätigen dies indirekt:
An der University of Utah in Salt Lake City wurde bereits 2008 der Zusammenhang zwischen der körperlichen, psychischen und wirtschaftlichen Stärke von Frauen und ihrer Körperform untersucht.
Demnach haben berufstätige und erfolgreiche Frauen statt der angeblich idealen ‚Sanduhrmaße‘ überwiegend eine eher zylindrische Körperform – also einen Hüftumfang, der sich vom Umfang Ihrer Brust und Hüfte nicht so stark unterscheidet.
Der Grund sind – so vermutete die Leiterin der Studie, Elizabeth Cashdan – Hormone, die nicht nur für mehr Körperfett sorgen, sondern Frauen auch physisch stärker, mental stressresistenter und insgesamt wettbewerbsfähiger zu machen scheinen.
Die Ergebnisse widersprechen demnach klar der in Frauenmagazinen immer wieder nachzulesenden Empfehlung, sich auch im Business fraulich und sexy zu geben. Zumindest Frauen in höheren Positionen sollten dieser Versuchung besser widerstehen, um den Respekt ihrer Mitarbeiter zu gewinnen.
Wie siehst Du – egal ob als Mann oder als Frau – das Thema sexy Kleidung bei Frauen in Führungspositionen? Hinterlasse uns Deine Meinung als Kommentar.
Autor: Ole Andersen
Dipl. Sozialpädagoge mit Schwerpunkten Psychologie und Beratung. Arbeitete von 2001-2009 in einer großen psychosozialen Beratungseinrichtung in Hamburg- Altona, davon 3 Jahre als therapeutischer Leiter des Standortes Bahrenfeld und hat darüber hinaus drei Jahre lang als Paartherapeut (Eheberatung und Paartherapie) gearbeitet. Gründete 2008 das Beraterteam. Sein Motto: “Weisheit und Liebe”
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