An bestimmten Tagen ihres Zyklus riecht eine Frau attraktiver als an anderen. Sagen zumindest Männer, die für eine Studie den Geruch von Frauen erschnüffeln und nach Attraktivität beurteilen sollten.
Ziel der Studie an der Anthropologischen Fakultät der Karlsuniversität in Prag war es, herauszufinden, ob die Phasen des weiblichen Zyklus einen Einfluss auf den Geruch von Frauen haben und ob Männer diese unterschiedlichen Gerüche qualitativ voneinander unterscheiden können.
Um dies zu testen, wurde eine Gruppe von Frauen gebeten, 24 Stunden lang Wattebäusche in den Achselhöhlen zu tragen. Die Frauen durften kein Parfüm und keine Deodorants benutzen, sollten keine stark gewürzten Speisen essen, nicht rauchen, keinen Alkohol trinken und keine hormongesteuerten Verhütungsmittel, wie zum Beispiel die Pille benutzen.
Innerhalb von drei Zyklusphasen wurde so der weibliche Körpergeruch gesammelt:
1. in der menstruellen Phase (zu Anfang),
2. in der follikularen Phase (zwischen dem ersten Tag der Menstruation und dem Beginn der Ovulation) und
3. in der lutealen, also fruchtbaren Phase.
Die Wattebäusche wurden dann von einer Gruppe von mehr als 40 Männern nach Attraktivität und Intensität beurteilt. Laut den Aussagen der männlichen Testpersonen stammte der anziehendste Geruch aus der Phase zwischen dem ersten Tag der Menstruation und dem Eisprung.
Der Zyklus
Der im Schnitt 28 Tage dauernde menstruelle Zyklus der Frau bringt physiologische Veränderungen mit sich, die zur Vorbereitung einer möglichen Schwangerschaft nötig sind. Sie werden vom reproduktiven Hormonsystem gesteuert.
Ein Zyklus besteht aus vier Phasen und beginnt am ersten Tag der Menstruation, während der Gewebe und Blut aus der Gebärmutter abgestoßen werden. In der folgenden follikularen Phase wächst ein Eifollikel in dem sich das Ei befindet und bereitet sich auf die Ovulation vor. Das reife Ei wird dann um den 12. Tag der sogenannten Ovulationsphase herum freigesetzt.
Obwohl Männer gerne behaupten, dass sie immer in Stimmung sind, zeigte die Studie ganz klar, dass Männer den Geruch einer Frau während der follikularen Phase als am attraktivsten empfanden. Am anderen Ende standen die Gerüche während der Zeit der Monatsblutung, die zwar als am stärksten, aber auch als am wenigsten anziehend beschrieben wurden.
Schließlich verändert sich auch die Anziehungskraft eines weiblichen Gesichts während des Monatszyklus. Das gleiche Forscherteam fand heraus, dass bildliche Darstellungen von Frauen während der follikularen Phase – in der sich das Follikel auf den Eisprung vorbereitet – von Männern als attraktiver empfunden werden, als Bilder, die in der lutealen oder fruchtbaren Phase des Zyklus aufgenommen wurden.
Die Natur scheint also ein weiteres Mal sehr fortpflanzungsorientiert in das zwischenmenschliche Geschehen zwischen Frauen und Männern einzugreifen.
Eine Tatsache, die von zahlreichen Forschungsergebnissen immer wieder bestätigt wurde und die mich zugegebener Maßen ein wenig nachdenklich macht. Denn wenn der Anteil chemischer, hormoneller und olfaktorischer – also geruchsorientierter – Faktoren auf die Anziehung zwischen Frauen und Männern tatsächlich so groß ist, wie die Studien vermuten lassen, wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis zum Beispiel hormonbasierende Produkte auf den Markt kommen, die dies wesentlich effektiver beeinflussen, als die bereits gängigen Parfüms, die sich angeblich die chemische Wirkung von Pheromonen zunutze machen (und eher nicht wirken).
Eine Vorstellung, die mir ein wenig Angst macht.
Wie siehst Du das? Würdest Du hormonbasierte Produkte, mit denen sich ‚Liebe‘ steuern lässt begrüßen oder ablehnen? Hinterlasse uns Deine Meinung als Kommentar.
Autor: Ole Andersen
Dipl. Sozialpädagoge mit Schwerpunkten Psychologie und Beratung. Arbeitete von 2001-2009 in einer großen psychosozialen Beratungseinrichtung in Hamburg- Altona, davon 3 Jahre als therapeutischer Leiter des Standortes Bahrenfeld und hat darüber hinaus drei Jahre lang als Paartherapeut (Eheberatung und Paartherapie) gearbeitet. Gründete 2008 das Beraterteam. Sein Motto: “Weisheit und Liebe”
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