„Nur da, wo Reibung ist, entsteht auch Wärme“
Streiten und Konflikte miteinander zu haben, wird häufig als etwas eher Negatives angesehen. Insbesondere in Beziehungen gilt das Ideal der idyllischen Harmonie.
Viele Partner glauben, wenn man anfängt, sich zu streiten, sei die Verliebtseinsphase vorüber und dass man dann kein glückliches Paar mehr sei. Ist Streiten wirklich so schlecht?
Es ist wichtig, genau hinzuschauen und zu unterscheiden. Denn Streit kann natürlich etwas sehr verletzendes und auch Zerstörerisches haben und letztendlich zur Trennung führen.
Manchmal kommen auch Menschen zu uns in die Beratung, die Nach einer Trennung ihre/n Ex zurück gewinnen wollen und wir werden gefragt, ob sich die Beziehung noch retten lässt.
Eine gesunde Streitkultur ist äußerst wichtig. Gutes Streiten gehört dazu und hat auch durchaus positive Seiten. Denn der Streit zwischen Verliebten oder Liebenden birgt immer auch etwas sehr Lebendiges, etwas Vertrautes und etwas Intimes. In einer in sich stimmigen Partnerschaft ist es sogar notwendig, sich streiten zu können und dafür Raum zu haben.
Es bedeutet nämlich, seine Meinung, seine Emotionen und seine Persönlichkeit zeigen zu dürfen und zu können, auch wenn sie sich in einigen Punkten vielleicht deutlich von denen des Partners unterscheiden. Und gerade, weil die Partner sich unterscheiden und der geliebte Partner einem so wichtig ist, möchte man von diesem verstanden werden.
Man wünscht sich, dass der andere versteht, was in einem vorgeht, und man möchte vielleicht auch in der einen oder anderen Situation seine Meinung durchsetzen. Und das ist gut so.
Beziehung bedeutet nicht Symbiose, also Verschmelzung mit dem Lebenspartner, sondern das Zusammenleben zweier eigenständiger Individuen, die zwar vermutlich eine „große Schnittmenge“ miteinander haben, aber eben auch Unterschiedlichkeiten.
Es ist durchaus wichtig, sich in einer Beziehung durchsetzen und abgrenzen zu können. Das „sich durchsetzen können“ beinhaltet, sich sichtbar zu machen, auf sich aufmerksam machen und seine Bedürfnisse, Wünsche und Ziele zeigen zu können. Abgrenzung ist in jedem Falle ebenso wichtig, denn es beinhaltet, auf seine eigenen Grenzen zu achten, sich nicht von dem anderen vereinnahmen zu lassen.
Ist also häufiges Streiten in der Beziehung ein Grund zur Annahme, dass nun der Beziehungsalltag angebrochen ist? Sind vermehrte Streitereien ein Grund, an der Liebe zu zweifeln? Klares Nein.
Du solltest also eine Partnerschaft nicht resigniert aufgeben, nur weil Du hin und wieder streitest. Betrachte Deine Beziehung nicht als gescheitert, wenn es häufiger zum Streit kommt. Streiten ist etwas ganz Normales innerhalb einer Beziehung.
Es bringt einander näher und während man streitet, öffnet man sich auch und zeigt sich dem anderen. Es macht deutlich, dass Dir etwas besonders wichtig ist – und dass Du bereit bist, dafür auch den „harmonischen“ Alltag zu verlassen. Liebe und Beziehung bedeuten nicht 100%tiges Einverständnis und traute Harmonie – Du bist ein eigenständiger Mensch, ebenso wie Dein Partner, und da kommt es eben hin und wieder zu Missverständnissen oder Interessenskonflikten.
Entscheidend ist aber natürlich, dass Du auch im schlimmsten Streit ein paar sehr wichtige Grundregeln beachtest, auch wenn Du sehr wütend bist und Dich verletzt fühlst oder wenn Deine Grenze überschritten wurde.
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Leseempfehlung: Grundregeln, um Konflikte in einer Beziehung fair zu lösen und Beziehungsprobleme zu vermeiden
Anke Wedow meint
Ich bin der Meinung,Streit ist allgemein immer negativ. Irgendwann
gehts leider doch unter die Gürtellinie,auch wenn man bemüht ist gesund
zu streiten.Reibung erzeugt Wärme? In der Physik,aber nicht in der Liebe.
Streits lassen die Liebe erkalten.
F. Q .K meint
Streit in Partnerschaft sagt uns das wir uns Sehr Lieben und einanderem wichtieg sind.
Ich Liebe meine Katja …
15 .01.2013 Zürich
Eva78 meint
Nicht zu streiten schafft man nur mit Distanz.
Dann kriegt man es gleich mal mit der Gleichgültigkeit zu tun.
Unter die Gürtellinie geht man doch nicht wenn der Streit normal
verläuft und keiner den anderen übervorteilt.
Am Ende des Streits muss eine minimale Veränderung eintreten,
dann ist es anschließend schöner als zuvor und
der Streit hatte die auflösende Kraft eines reinigenden Gewitters.
Beziehungsratgeber meint
Gerne möchte ich das Geschriebene von „Anke Wedow“ aufgreifen: Ich bin der Meinung, dass ein Streit die Beziehung auch unheimlich beleben kann. Es ist immer eine Frage wie man miteinander umgeht. Ein Streit sollte nach Möglichkeit immer Konstruktiv sein und soweit es geht, sollten Vorwürfe vermieden werden. Dann besteht die Möglichkeit aus einem Streit sogar positiv gestärkt herauszugehen.
Viele Grüße,
Maximilian Winkler
Denise Patrick meint
Wir sind der Meinung Streit gehört in einer Beziehung dazu, man kann eine Beziehung oder eine Freundschaft nicht ohne Streit führen. Außerdem ist die Beziehung doch meist nach einem Streif viel belebter und alles wieder in Ordnung. Wenn man sich als Paar mal streitet heißt dass ja auch noch nicht gleich dass man sich trennt. Es gibt einfach Tage da sind beide mit dem falschen Fuß aufgestanden und akzeptieren die andere Meinung nicht und schon geht es an, dass kennt doch jeder. Also ist ein Streit kein Trennungsgrund sondern macht eine Beziehung stärker.
Viele Grüße,
Denise und Patrick.
Isabel meint
Ja auch Streit gehört in eine Beziehung mit dazu. In meiner Laufbahn habe ich die Erfahrung gemacht und bin auf einen sehr wichtigen Punkt gestoßen warum Streitigkeiten immer so heftig verlaufen. Für uns Frauen ist es wichtig zu wissen, dass Männer sich geliebt fühlen, wenn sie von ihrer Partnerin Respekt bekommen. Für Männer ist es wichtig zu wissen,dass Frauen sich geliebt fühlen, wenn sie von ihrem Partner Liebe bekommen. Wenn wir nun anfangen zu streiten ist es oft so, dass eine Handlung oder ein gesagtes Wort von einer Frau zu ihrem Partner ihm das Gefühl geben sie habe kein Respekt vor ihm. Sie zickt, macht ihn Vorwürfe und der Mann fühlt sich immer weiter nicht respektiert von seiner Frau. Daraufhin zieht er sich zurück und macht dicht und schenkt seiner Frau keine Liebe mehr. Dadurch fühlt sie sich lieblos behandelt und bringt ihrem Mann kein Respekkt mehr gegenüber und so ist der Teufelskreis rund und nimmt seinen Lauf. Ich denke wenn wir in Streiterein uns immer bewusst machen, dass der Partner uns gerade nichts böses will und das was er/sie gerade nicht tut um uns zu schaden, dann können wir aus diesem Teufelskreis ausbrechen.