Wie erkennt man Bindungsangst? Hinter Unsicherheiten und Entscheidungsschwierigkeiten, hinter Ängsten vor Beziehungen oder dem Einlassen auf eine tiefe Bindung verbergen sich oftmals ernstzunehmende Bindungsstörungen.
Vielleicht hast du mal eine Beziehung mit jemandem geführt, der solche Bindungsstörungen hat – oder erkennst an dir selber Ängste, dich auf Beziehungen einzulassen- dieser Text soll dir dabei helfen, diese Ängste zu verstehen und einen Umgang mit ihnen zu finden. Falls ja, sagt das auch etwas über Dich selbst aus, denn fast immer ist Bindungsangst ein Phänomen, das beide Partner betrifft.
Eine konkrete Anleitung, um Bindungsangst zu verstehen und überwinden zu können, findest Du in unserem Ratgeber:
Der Ursprung der Fähigkeit, sich auf Beziehungen einlassen zu können, sich in einer Beziehung sicher und geborgen zu fühlen und auch dem Partner Sicherheit zu vermitteln, liegt in der allerfrühsten Kindheit und wird in der Mutter-Kind Beziehung entwickelt und gefördert.
Die Fähigkeit, sich zu binden entsteht, wenn das Kind sich in der Beziehung gesehen, geschützt und wohl fühlen kann. Wenn das Kind die Sicherheit bekommt, dass auf seine Bedürfnisse eingegangen wird und es nicht alleine gelassen wird.
Bindungsangst entsteht, wenn Menschen diese Erfahrungen in der frühen Kindheit nicht ausreichend machen konnten, oder aber auch wenn man im Erwachsenenalter viele unsichere und schlechte Erfahrungen in Beziehungen erlebt hat. Diese Bindungs- oder Beziehungsangst verhindert, dass Menschen vertrauensvolle, intensive und verbindliche Beziehungen aufbauen können.
Beziehungs- und Bindungsfähigkeit sind Eigenschaften, oder besser, psychische Funktionen, die notwendig sind um sich auf stabile, innige Beziehungen zu anderen Menschen einlassen zu können. Ist die Bindungsfähigkeit nicht ausreichend stabil, führt dies immer wieder zu großen Schwierigkeiten in Beziehungen und Kontakten.
Die Ursachen hierfür können beispielsweise sein:
- Der Verlust einer Bezugsperson in der frühen Kindheit
- Der unerfüllte Wunsch nach Nähe und Geborgenheit und „gesehen werden“
- Konflikte der Eltern, oder aber auch eine distanzierte Elternbeziehung, denn leben die eigenen Eltern selbst eine distanzierte Partnerschaft oder haben eine sehr distanzierte Beziehung zu ihrem Kind, lernen die Kinder, sich in der gleichen Art und Weise anderen gegenüber zu verhalten
- Auch eine „überbehütete“, enge oder symbiotische Beziehung zu einem Elternteil kann Auslöser für eine Bindungsstörung sein
- Ebenso wie ein „nicht verlässliches“ Elternhaus – sprich, das es keine Kontinuität, keine Klarheit, sondern viel Unausgesprochenes oder Unverbindliches in der Beziehungsgestaltung gab.
Menschen mit Bindungsängsten haben aufgrund alter Verletzungen und Enttäuschungen Angst, sich auf intensive Beziehungen einzulassen. Ihre Unabhängigkeit und Selbständigkeit ist ihnen ausgesprochen wichtig und sie haben große Angst vor dem Verlust „ihrer persönlichen Freiheit“. Aufgrund der unguten Erfahrungen in der Kindheit bedeutet „Abhängigkeit“ nichts Geborgenes oder Umsorgtes, sondern das pure, wehrlose, machtlose und hoffnungslose Ausgeliefertsein.
Abhängigkeit hat für sie etwas mit Unterwerfung zu tun- im Gegensatz zu „gesunden Beziehungen“ in denen ein stimmiges Gleichgewicht zwischen Abhängigkeit und Unabhängigkeit austariert werden kann, – und insofern ist es gut nachzuspüren, dass jemand mit solchen unangenehmen Erfahrungen sich mit Händen und Füßen gegen feste Bindung und Abhängigkeit wehren muss. Nähe wird oftmals gleichgesetzt mit Abhängigkeit, so dass die meisten Menschen mit Bindungsangst – auch wenn sie Beziehungen führen – sich am wohlsten fühlen, wenn der Partner nicht in der Nähe ist.
Auch wenn die gemeinsame Zeit intensiv und wunderbar gelebt werden kann, so doch nur auf begrenzte Zeit. Ist man sich „zu lange nah“ entsteht ein Gefühl von Enge und Gefangensein – welches dann den Rückzugs- oder Fluchtimpuls auslöst.
Oftmals zeigen sich Bindungsängste in einem introvertierten Lebensstil, das Single-Dasein oder offene Beziehungen werden glorifiziert und es fällt den Menschen schwer, Verantwortung für Freunde, Partner und Familie zu übernehmen. Es besteht eine unglaubliche Angst und Abwehr vor den „Erwartungen“ der Anderen, denn hinter den Erwartungen verbirgt sich für einen Menschen mit Bindungsängsten immer die Angst, zu enttäuschen, nicht zu genügen oder abgelehnt zu werden.
Das Selbstwertgefühl von Menschen mit Bindungsängsten ist häufig gering. Sie haben eine (unbewusste)negative Einstellung zu sich selbst und schützen sich, indem sie niemanden wirklich an sich heranlassen. Es besteht große Angst dass dadurch, sich jemandem zu öffnen, und jemanden wirklich zu lieben, weitere Verletzungen entstehen. Man könnte also sagen, eine Bindungsangst entsteht unbewusst als Schutz vor Verletzungen.
Einige Merkmale bei Menschen mit Bindungsängsten sind:
- Angst vor Entscheidungen und Zukunftsplanung
- Unverbindlichkeit
- Angst vor Erwartungen des Partners
- Ein schlechter Zugang zu intensiven Gefühlen, auch das Sprechen über Emotionen fällt sehr schwer
- Rückzug aus intensiven Beziehungen
- Häufig wechselnde Partner
- Emotionale Nähe und Distanz wechseln sich ab
- Hohes Sicherheitsbedürfnis (für sich selbst)
Wie kannst du nun umgehen mit einem Partner, der unter Bindungsängsten leidet – oder was kannst du tun, wenn du selber Angst hast, dich auf eine feste und intensive Beziehung einzulassen?
Es ist zum ersten einmal gut, um die Problematik zu wissen und ein Verständnis für sich/ oder aber den Partner zu entwickeln, und einen Zugang zu den Ursachen der eigenen Ängste zu bekommen.
Die Angst zu erkennen, ist der erste Schritt. Wenn du verstehst, woher diese Ängste kommen, dass die scheinbare Gleichgültigkeit, das Genervt sein oder die Enge aus schmerzhaften Kindheitserinnerungen kommen, dass sie etwas mit Erfahrungen des Ausgeliefertseins oder der kindlichen Abhängigkeit zu tun haben, kannst du ganz anders mit ihnen umgehen und kannst dich nun bewusst entscheiden, auch wenn es zunächst sehr schwer fallen mag, dich auf neue, und andere Erfahrungen einzulassen.
Es ist wichtig, sich immer wieder bewusst zu machen, dass man jetzt erwachsen ist, keinesfalls ohnmächtig oder ausgeliefert, sondern sich selber entscheiden kann, handeln kann, etwas verändern kann.
Verallgemeinert kann man sagen, dass Veränderung möglich ist, wenn sich die Menschen, welche unter Bindungsängsten leiden, darauf einlassen, neue Erfahrungen zuzulassen und positive, andere Erfahrungen „spüren“ können. Die Erfahrung zu machen, dass man so, wie man ist, angenommen wird.
Im Umgang mit Menschen mit Bindungsängsten geht es (im Prinzip wie in jeder anderen Beziehung auch) um grundlegende und Vertrauen schaffende Eigenschaften wie Respekt, Wahrnehmung und Achtsamkeit. Letztendlich ist es nur verständlich, dass es für das Aufbauen von Vertrauen und um das Loslösen von alten, verletzenden und enttäuschenden Beziehungserfahrungen viel Zeit und Behutsamkeit braucht.
Daher ist es ungemein wichtig, in einer Beziehung mit einem Menschen, der Angst vor Bindung hat, nichts zu fordern oder zu erwarten, sondern ihm Zeit zu geben, die Beziehung zu dir nicht mehr als bedrohlich zu erleben.
Als Bindungsphobiker solltest du dir des Weiteren bewusst werden über deine Ängste, abgelehnt zu werden und den Erwartungen des Gegenübers nicht zu genügen. Aus diesen Ängsten heraus ist es so wichtig, die Menschen auf Abstand zu halten. Es ist ein verständlicher Schutz dein Selbstwertgefühl zu schützen, aber du solltest versuchen, einen Umgang mit diesen Ängsten zu finden, dich diesen Ängsten zu stellen.
Dir ist Unrecht geschehen- aber versuche nun, einen Ausweg aus diesem Unrecht zu finden indem du dir selber neue Erfahrungen schenkst und dich nicht in deiner Einsamkeit belässt.
Tatsache ist, dass Menschen, die unter Bindungsängsten leiden, keine guten und sicheren Erfahrungen in ihrer Kindheit machen konnten und insofern auch nie lernen und spüren konnten, wie eine gute, intensive und sichere Bindung sein kann. Die Ängste, die sie erleben, sind durchaus ernst zu nehmen und behutsam mit ihnen umzugehen. Es ist aber ebenso wichtig, aus der Rolle der früheren Erfahrungen heraus treten zu können.
Sich bewusst zu werden, dass es sich um alte, teilweise um sehr alte, Erfahrungen handelt. Oftmals verbleiben Menschen mit frühen unguten Bindungserfahrungen in der Rolle des „Opfers“ (ausgeliefert, machtlos, hilflos).
Daher ist es wichtig, sich dessen bewusst zu werden, dass du heute „kein Opfer“ mehr bist! Und dazu gehört es eben auch, sich mit den alten Erfahrungen, Ängsten und Ursachen der Bindungsangst auseinander zu setzen. Es ist entscheidend, sich mit sich selber und seiner Geschichte auseinander zu setzen und ein Verständnis für sich und sein Handeln zu entwickeln – dann kann ein Ausbrechen aus der „Opferrolle“ möglich werden.
Des Weiteren ist es eine Aufgabe, „den Mittelweg“ zu finden. Menschen mit Bindungsängsten haben es nicht ausreichend gelernt, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahr und ernst zu nehmen. Daher fällt es so schwer, sowohl mit unangenehmen, als auch mit angenehmen Gefühlen umzugehen. Das ist der Grund, warum Kontakte mit „Beziehungsphobikern“ teilweise enorm intensiv und innig sein können. Wenn sie kurzweilig Hunger nach Nähe verspüren, dann leben sie sie intensiv.
Doch sobald sie merken, dass nun Abhängigkeit und Bedürfnis in ihr Leben treten, wehren sie sich mit Händen und Füßen und gehen in den Rückzug. Ein Lernen und das Fühlen eines Gleichgewichts aus Nähe und Distanz ist daher ausgesprochen wichtig und heilsam.Wenn Sie es schaffen, dem Partner das Gefühl von Sicherheit zu geben, eine vertrauensvolle und verständnisvolle Beziehung aufzubauen und ihn nicht fordern, sondern seine Ängste wahrnehmen und ernst nehmen, schaffen Sie einen Basis, um neue, gute Erfahrungen machen zu können.
Es ist wichtig, der Nähe und der Bindung ihre „Bedrohlichkeit“ zu nehmen und mit Ruhe und Zeit Sicherheit und Verlässlichkeit aufzubauen.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass für eine Veränderung und den heilsamen Umgang mit Bindungsängsten folgende Eigenschaften von großer Bedeutung sind:
- Das Verständnis für sich selbst und seine eigene Lebensgeschichte
- Eine ernsthafte Beschäftigung und Auseinandersetzung mit den eigenen Ängsten
- Die Motivation – und auch der Mut – sich auf neue und andere Beziehungserfahrungen einzulassen
- Vertrauen
- Das Bewusstmachen der eigenen Handlungsfähigkeit, das Heraustreten aus der „Opferrolle“
- Und letztendlich der Aufbau und die Festigung eines stabilen Selbstwerts
Für Partner von Bindungsängstlichen Menschen ist das Wissen und das Verständnis all dieser Themen und Eigenschaften von großer Wichtigkeit. Es kann große Erleichterung schaffen, zu wissen, dass das Verhalten des Partners nichts mit der eigenen Person oder der Beziehung an sich zu tun hat, sondern dass alte Ängste und Unsicherheiten des Partners einer innigen und intensiven Beziehung im Wege sind.
Wichtig ist es, den Partner nicht zu überfordern, zu erwarten oder ihn zu Entscheidungen zu nötigen. Der Umgang und die Veränderung von Beziehungs- und Bindungsängsten erfordert viel Verständnis, Geduld und Zeit.
In jedem Falle solltest Du darüber nachdenken, Dir Hilfe von außen zu holen, sei es durch Selbsthilfeliteratur oder auch durch eine unterstützende Therapieform. Insbesondere, wenn die Angst vor Beziehung, Bindung und Nähe immer wieder zu Beziehungsabbrüchen führt oder aber einen großen Leidensdruck mit sich führt. Oftmals brauchen Menschen mit unguten, verletzenden, enttäuschenden oder stark verunsichernden Beziehungserfahrungen Hilfe von Außen, um die alten Erfahrungen verarbeiten zu können und sich von ihnen lösen zu können, um sich dann neuen Erfahrungen zu öffnen.
Eine praktische Anleitung zum Thema Bindungsangst und wie Du Bindungsängste verstehen und überwinden kannst, findest Du in unserem Ratgeber.
Sabine meint
Liebes Beraterteam,
ich habe eine Frage zu eurem Artikel über Bindungsangst. Wenn ich als Partnerin nun keine Forderungen stellen sollte, um meinen Freund nicht zu überfordern oder noch weiter zu verunsichern, wie kann ich denn dann meinen Bedürfnissen bzgl. Lebensplanung gerecht werden? Oder sind Forderungen bzw. Wunschäußerungen durchaus angemessen, nur mit mehr Zeit und Ruhe?
Danke für eine Antwort
Maria meint
Auf genau diese Frage hätte ich bitte auch gern eine Antwort. Ich bin mit einem bindungsängstlichen Mann verheiratet.
Stelvio meint
Hallo,
diese Frage würde mich auch interessieren. Ich habe einen Freund mit Bindungsstörung.
Er ist verheiratet und lebt noch bei seiner Familie. Er macht eine Therapie, weil
Er zwar gerne zu mir stehen würde, es aber nicht fertig bringt, zu seinen
Gefühlen zu stehen und seine Bedürfnisse zu artikulieren.
Wenn ich von der Zukunft rede, macht er dicht. Ich weiß, dass ich nerve, wenn
Ich frage, ob wir uns mal wieder sehen können. Wenn wir uns dann treffen, ist es der schön
Und er sagt, es tue ihm auch gut. Wenn ich aber nicht danach frage passiert auch nichts.
Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll.
andrea meint
Ich habe leider erst heute diesen artikel uber bindungsängste entdeckt. So habe ich einen grossen fehler gemacht und meinen „freund“ gedrangt sich zu entscheiden, weil ich gerne wieder eine richtige beziehung hatte….war auch ein sog. Beziehumgsratgebertipp….die einzige mogliche reaktion , wie durch ihren srtikel erfahren habe, war naturlich seine flucht. Ich liebe ihn……wie kann ich ihn uberzeugen mir zu vertrauen ohne spielchen ala Christian Sander….steht das in ihrem buch? Ich bin es leid und kann es mir auch nicht leisten wieder und wieder geld fur unnütze tipps zu investieren, die mir nur den mann den ich wirklich liebe verjagen…..
A-M meint
Hallo,
googelte gerade ein wenig im Netz zum Thema BINDUNGSÄNGSTLICHE MENSCHEN und bin auf Euer Portal
gestoßen…
Es fällt mir gerade schwer, diese Neuerscheinung “ zügig wegzulesen “ weil es zwischendurch tiefe Atemzüge
braucht- bzw. ich das Buch aus den Händen legen (werfen) muß…
Muß mich z.Zt. “ wieder einmal “ intensiver denn je, Live mit den Themen “ Todstellreflex meines Partners “ auseinandersetzen und da kann die Lektüre schon einmal “ ZU VIEL “ werden…
Mein Abhängigkeitswesen passt wie ein Schlüssel zum B-ÄNGSTLICHEN Charakter…
Meine Beziehung lebt und ernährt sich von: FEHLENDER VERBINDLICHKEIT, VERTRAUEN, PROVOKATIONEN,
STREIT- u.v.m. Alles mündet sich in ein “ NICHTS EINHALTEN ZU WOLLEN/MÜSSEN “ hinein…
Inzwischen, empfinde ich uns als “ DESTRUKTIVE LEBENSVERMEIDER. “
Das “ WIR “ – war die letzten meist 6 Jahre in Lippenbekenntnisse gewoben…
Ich habe SIE gesucht- und manchmal im Ansatz gefunden und auch halten wollen (Fehler)
Der B-ÄNGSTLICHE braucht die Dauer-Eroberung- d.h. durfte stellenweise sowas wie Nähe auftauchen, mußte
bald alles dafür getan werden, (Streit provoziert) so daß der TOTSTELLREFLEX (Distanz) gewährleistet werden konnte…
Leider habe ich trotz allen Wissens- oder aller Ahnungen, noch immer nicht den totalen Absprung geschafft…
Daraus- bzw. und darin, erkenne ich ganz stark, daß in meiner Kindheit einiges schief gelaufen sein muss, sonst
hätte ich dieses Dilemma nicht…
Komischerweise, war ich mit diesem “ CHARISMATISCHEN MANN “ vor Jahren schon einmal liiert- ja, und der damalige Grund der trennung , war eine Dreierbeziehung…Konnte mich nur über therap. Hilfsmaßnahmen lösen…
Heute- somatisiere ich gewaltig…Das Fazit: Bluthochdruck mit starker Augennervenschädigung zur Folge, so daß eine OP-unumgänglich ist…
Das Wissen, daß der Ausstieg aus dieser Beziehung zu jeder Zeit möglich war und sein kann,
“ SCHMERZT MICH BESONDERS “
auch mir einzugestehen, daß ich “ ALLEINE “ die Änderung bin- macht eng und sehr traurig….
Einen schönen Sonntag
A-M
nese meint
Hallo ich habe auch ein freund der bindungsänste hat ich weis auch nicht mehr was ich machen soll, er hat sich ganz zurück gezogen er hat mich über all blockiert ich ertrichr ihn nicht mehr , vieleicht hat er ja ne andere oder er will mit mir nichtz zu tun haben ich weis nichts mehr was habe ich falsch gemacht ??? Bitte geben sie mir eine antwort .
SL meint
Hi,
er taucht nach Monaten wieder auf. Kenn ich zur Genüge. Heult, trampelt und will unbedingt zurück und wenn er wieder Nähe erreicht hat – ist er wieder weg.
Ich weiss, dass Du das nicht hören willst – hab das selber erlebt. Aber leider ist das die Realität. Ich halte „ihn“ nur noch auf Abstand, kann das sonst nicht mehr ertragen.
Liebe Grüße
Karsten meint
Hallo,
du musst in einer Beziehung mit Bindungsangst sehr geduldig sein und dich fragen, ob du die Kraft und die Geduld für diesen langen und manchmal schmerzhaften Weg hast. Hast du sie nicht, wirst du daran zerbrechen. Es ist als würdest du mich dem geliebten Menschen eine Straße entlang laufen und plötzlich aus heiteren Himmel, geht der bindungsängstliche Partner in eine sehr dunkle Seitenstraße und verschwindet in Dunkeln. Lass ihn alleine gehen und bleibe an der beleuchteten Kreuzung stehen und warte bis dein Partner zurückkommt. Hab Geduld und spreche mit ihm in den guten Phasen über seine Gefühle und was er empfunden hat, als er in der dunklen Seitenstraße gegangen ist. Mache ihm keine Vorwürfe und fordere nichts. Es ist eine Störung des Unterbewusstseins und die Betroffenen merken es nicht. Gehe ganz behutsam mit ihm um und versuche in Gesprächen seine Handlungsweise zu verstehen.
LG Karsten
Anna Müllerschön meint
Hallo Karsten, als ich deinen Kommentar gelesen habe, sind mir die Tränen in die Augen gestiegen. Ich bin mit einem bindungsängstlichen Mann befreundet und deine Beschreibung trifft genau meine Gefühle. Es ist nicht leicht auszuhalten, so im Dunkel, allein… Woher kennst du denn die Situation so gut?
LG Anna
Peter Ostermann meint
Ich habe da eine Frage zur Bindungsangst.
Ich habe eine Frau kennengelernt mit der ich mich einfach gut verstehe. soe fühlt sich in meiner Gegenwart wohl, entspannd, sicher und ist auch glücklich.Auch körperöiche Liebe klappt super- wir haben keine Geheimnisse untereinander und können über alles reden. Alle Gefühle deuten auf Liebe hin.
Aber sie will sich nicht binden sondern möchte nach ihrer Aussage frei sein. Sie möchte nicht eingeengt werden und keine Verantwortung für ihren Partner übernehmen. Im Prinzip also eine Beziehung ohne Bindung.
Was kann oder soll ich tun. Mir fehlt natürlich diese Bindung.
Anika Weber meint
Hallo,
ja das kenne ich auch, aber nicht nur von liebes-Beziehungen, sondern von Freundschaften. Hab nie wirklich viele Freunde und zwiefel häufig an meiner besten Freundin, wir kennen uns seit der Geburt über unsere Eltern und wurden anfangs immer von den Eltern mitgeschleppt, ich überlege zu häufig die Freundschaft abzubrechen, aber da ich meine Angst jetzt zufällig erkannt habe, macht alles Sinn, auch mein Kühles Verhalten und mein Wunsch teilweise fliehen zu wollen. Wie kann ich das mit meiner besten Freundin hinbekommen?
Anika
Sanja meint
Hallo,
die Frage wie ich die Situation aushalten soll finde ich sehr spannend.
Mein Ex-Freund ist ein emotional nicht erreichbarer Mensch. Er ist es natürlich nicht konstant, dann wären wir nie zusammen gekommen. Leider hat es nach der ersten tollen Zeit ständig Probleme gegeben die ich erstmal nicht verstehen konnte. Plötzlich waren Blicke zuviel, Berührung unangenehm, oder nur nach seiner Wahl etc. Er hat selbst gesagt er habe ein Problem und wisse nicht wie er es lösen kann. Er wollte mit allen Mitteln versuchen Nähe zu erlauben, das ging natürlich schief. Ich habe es mit Geduld versucht (ich verstehe durchaus das es ihm nicht leicht fällt). Das Hauptproblem war das er kaum Raum lies für irgendeine Form von Nähe, wenn sie nicht von ihm ausging. Ich habe ihm gesagt wie es mir damit geht, das ich mich abgelehnt fühle und keine Möglichkeit bleibt ihn zu erreichen. Er ist eher noch mehr auf Distanz gegangen. Letztlich wurde in Kleinigkeiten hinein interpretiert (er provoziert Streit,m sagt dann aber ich hätte es gewollt, würde ihn absichtlich reizen etc). Sobald wir Abstand hatten, durch die Trennung, kamen Entschuldigungen und Ansätze des Reflektierens. Ich bin wütend, weil er „weiß“ das er ein Problem hat und durch sein Verhalten die Möglichkeit sabotiert zusammen zu sein. Wenn ich ständig angefeindet werde und Fehler gesucht und gefunden werden, kann es gar nicht klappen. Was also kann der ich tun, außer—Geduld haben? Auch wenn ich sehe/verstehe das er verletzt ist, so ist eine Beziehung nicht mehr gesund.
Sandy meint
Hallo,
Auch ich bin jemandem näher gekommen, der, so wie es scheint Bindungsangst hat. Wir kennen uns schon seit einigen Monaten, aber nach Momenten intensiver Nähe und Zärtlichkeit, zieht er sich zurück und lässt nichts von sich hören. Ich bin nach ein paar Tagen immer wieder auf ihn zugegangen, es folgten Entschuldigungen etc. nun aktuell habe ich seit 2 Wochen nichts mehr gehört, meine Nachrichten wurden gelesen (habe aber nur 2 geschickt in dieser Zeit, einfach gefragt wie es ihm geht) jedoch kam keine Antwort mehr. Ich weiss nicht, ob ein Bindungsängstlicher Mensch erwartet, dass man nach einer Weile wieder auf ihn zugeht? Denn bisher war er immer dankbar wenn ich mich nach einer Weile wieder bei ihm gemeldet habe. Ich denke, dass auch seine Ex-Beziehung daran gescheitert ist, jedoch konnte ich da leider nicht mehr herausfinden was genau die Gründe waren, er meinte man habe sich auseinandergelebt, obwohl die Beziehung nicht wirklich lang war, deswegen bezweifle ich dies irgendwie. Er ist auch sehr verschlossen, bei gewissen Themen (Familie, Vater/Mutter) bricht er ab und kommuniziert das auch deutlich, dass er darüber nicht weiter sprechen möchte. Was also tun? Soll ich ihn einfach lassen und warten, dass er auf mich zukommt oder wäre ein vorsichtiges auf ihn zugehen auch okay? Ich habe nicht wirklich Erfahrung mit diesen Menschen, deswegen frage ich hier mal nach ob da jemand eine Antwort drauf weiss.
Julia meint
Hallo, das kommt mir leider auch sehr bekannt vor. Wo kommst du her?
Grüße