Wenn wir akut eine Trennungssituation erleben, nehmen wir sie oft als sehr fürchterlich und schrecklich war. Vorherrschende Gefühle sind oft Angst, Verzweiflung, Trauer und der Wunsch, den Partner zurück zu gewinnen.
In diesem Artikel möchten wir Dir einmal verdeutlichen, was eine Trennung für positive Seiten haben kann. Trennungszeiten sind Wachstumszeiten für unsere Seele.
Je mehr Du eine Trennung mit der Zeit wirklich akzeptierst und ihre negativen wie positiven Seiten wahrnehmen kannst, umso intensiver wirst Du an einer Trennung innerlich wachsen können.
Das vorherrschende Gefühl nach einer Trennung ist oftmals die Angst. Angst davor, allein zu sein. Angst, nie wieder so einen tollen Partner zu finden, der so perfekt zu uns passt. Angst, dass der ganze Lebensplan nicht mehr funktioniert und wir niemals den Richtigen oder die Richtige finden, um zu heiraten, eine Familie zu gründen und zusammen alt zu werden.
Angst, die ganzen alltäglichen Dinge nicht allein bewältigen zu können. Angst niemals über die Trennung und den Partner hinweg zu kommen. Angst davor, nie wieder glücklich zu werden. Angst ist ein GRUNDPRINZIP. Das Gegenteil von Angst ist LIEBE. Liebe im Sinne eines vertrauenden „Verbundenseins“ mit der Welt.
Wer der Welt vertraut, hat keine Angst. Alles was geschieht, folgt einem Plan des Schicksals und das Schicksal meint es am Ende immer gut mit uns.
Trennungen sind eine sehr gute Zeit, um aktives Vertrauen zu entwickeln. Vertrauen in Dich. Vertrauen darauf, dass Du tolle Menschen um Dich herum hast. Vertrauen, dass Du es packen wirst und dass Du diese Krise meistern wirst.
Gönn Dir nach einer Trennung eine Zeit, in der Du das Leben ganz bewusst allein meisterst. In der Du nicht gleich wieder Halt bei einem neuen Partner suchst. In der Du Dich selbst intensiv spürst, inklusive Deiner Ängste und Schwächen. Vor allem aber mit Deinen Stärken. Wer eine Trennung erfolgreich gemeistert hat, fühlt sich danach stärker. Hat mehr Selbstvertrauen. Mehr Lebensenergie. Und geht gestärkt und gereift aus dieser Krise hervor.
Drei konkrete Tipps, um eine Trennung besser zu überwinden:
1. Wenn Du merkst, dass Dich Deine Gefühle immer wieder überraschen und extrem nach unten ziehen, dann probiere mal bitte folgendes für Dich aus: Nimm Dir eine halbe Stunde, in der Du nur für Dich bist. Denke dir traurigsten und angsteinflössendsten Gedanken, die Du Dir nur vorstellen kannst und übersteigere diese Gedanken so weit wie möglich und geh extrem rein in das Gefühl. Vielleicht wirst Du dabei weinen oder Dich sehr schlecht fühlen (10 von 10 auf einer Skala). Meistens hilft es enorm, sich diesen Gedanken und Gefühlen einmal voll und ganz zu stellen. Mache danach Sport, zum Beispiel eine Runde Joggen oder, falls Du gesundheitliche Einschränkungen hast, beweg Dich an der frischen Luft. Vermutlich wirst Du feststellen, dass es Dir bald besser geht. Dann wiederhole die Übung einmal am Tag.
2. Genieße es ganz bewusst, dass Du neue Herausforderungen zu bewältigen hast. Deine Partnerin hat bisher immer gekocht und Du weißt nicht einmal, wie man Spiegeleier brät? Melde Dich HEUTE noch in einem Kochkurs an. Du möchtest einen neuen Drucker anschließen, was Dein Mann bisher immer gemacht hat? Schnapp Dir die Bedienungsanleitung oder gib Deine Frage bei Google ein und finde selbst eine Lösung!
3. Schaff Dir neue Rituale: Geh sonntags spazieren und genieße es, ganz allein zu sein. Such Dir einen Stamm-Asia-Imbiss, an dem Du Donnerstag abends immer essen gehst. Sieh die Zeit als Chance, neue Erfahrungen ganz mit Dir allein zu machen.
Ich hoffe, Du findest hier ein paar spannende Anregungen, die Dir helfen, besser mit der Trennung klarzukommen.
Weitere Tipps, wie Du die Trennung sinnvoll gestalten kannst, findest Du in unserem Ex-Loslassen-Videoportal (21 Einheiten in 8 Lektionen):
Marie meint
Hallo,
ich wende mich heute auch an dieses Forum dass ich sehr interessant finde. Ich bin gerade in der Scheidung nach 30 Jahren Beziehung und davon 24 Jahren Ehe und 2 wundervollen Söhnen. Was mich am meisten damit beschäftigt ist, dass mein Mann im Trennungsgespräch und auch schon davor derart kalt und abweisend war. Ich muss dazu aber etwas weiter ausholen: Wir hatten schon vor 7 Jahren große Probleme – eigentlich rückblickend aber – er hat mir zuwenig Offenheit und Vertrauen vorgeworfen. Hat sich damals bereits eine Wohnung gesucht und mich dann betrogen – er sagt das war damals nur Sex ohne Gefühle. Ich habe halt einfach sehr intensive Sensoren und bin ihm damals draufgekommen. Er hat zunächst alles abgestrtitten und ich musste ein 3/4 Jahr bitten und betteln um die ganze Wahrheit zu erfahren. Eben dass er schon gedanklich abgeschlossen hat und er mit diesem „One-Night-Stand“ 2x im Bett war. Wir haben beschlossen, es nochmals zu versuchen. Dies war die Zeit als unsere Söhne flügge wurden, es war für mich nicht einfach. Für ihn scheinbar eine Befreiung und die Erwartungen an mich waren offensichtlich hoch. Ich konnte da nicht mithalten. Zur selben Zeit ist meine Mutter unheilbar an Krebs erkrankt – diese Phase hat sich 3 Jahre hingezogen. Ich habe sie begleitet und war an ihrer Seite. War mehr in Krankenhäusern und in Sorge als sonst wo. Und eine letzte Aussprache zwischen Mutter und Tochter war uns aufgrund eines Schlaganfalles und den damit verbundenen Folgen nicht mehr möglich. Für mich sind da viele Fragen offen geblieben und ich habe lange daran gekaut. Es war eine echt schwere Zeit, da meine Mutter auch in Würde sterben wollte. Mein Vater und ihr Mann ist leider schon sehr früh von uns gegangen. Ich habe auch für mich gemerkt,. dass es mir zuviel wird, aber ich konnte diese Frau nicht im Stich lassen. Und sowas tut keiner Beziehung gut. Er hat mich zwar machen lassen – aber eigentlich sein eigenes Leben nebenher gelebt. Seine aussergewöhnlichen Hobbys waren ihm immer wichtig, ich habe ihn auch gewähren lassen. Vielleicht auch aus der riesengrossen Angst heraus verlassen zu werden. Ich war einfach nicht fähig, nach dem Tod meiner Mutter bzw. nach ihrem Begräbnis wieder der Mensch zu sein der ich bin. Ich habe wirklich ein Jahr gebraucht um alles zu verarbeiten – ich musste es für mich durchleben und habe ihn in der Zeit dann immer wieder seinen Fehltritt vorgehalten. Ich denke heute,. weil ich es nie verarbeiten konnte, weil wieder etwas dazu gekommen ist. Ich weiss, er ist ein Mensch, der irre viel Bestätigung braucht. Ich konnte sie ihm eben nicht geben. Es ging nicht, aber ich habe ihm wieder vertraut. Im April hatten wir einen großen Streit – er war wieder einmal unterwegs. Am nächsten Tag hat er in der Disko eine Frau kennengelernt und mit ihr die Telefonnummer ausgetauscht. Wir haben uns nach seiner Rückkehr ausgesprochen und beschlossen es nochmals zu versuchen. Und nun hat er mich verlassen, mit den Worten er hat keine Gefühle mehr für mich. Im Nachhhinein musste ich erfahren, er hat genau 1 Tag nach unserem letzten Streitgespräch eine andere Frau kennengelernt und mit ihr – auch vor der Trennung – die Telefonnummer ausgetauscht und sich mit ihr getroffen und mit ihr vereinbart, nichts anzufangen bevor er nicht von mir getrennt ist. Er hat mich dann an meinem Geburtstag! mit dem Thema „Trennung“ konfrontiert (Mai), weil Gefühle müssen eben raus wenn es raus kommen muss. Und letztlich im Juli auf der Scheidung beharrt und hat mich mit allem und jedem im Stich gelassen und ist weg gewesen. Wie wenn nie etwas zwischen uns war. Im Trennungsgespräch hat er mir erzählt er hat keine Gefühle mehr für mich, braucht seine Freiheit, will endlich tun und lassen können was er will. Und das alles in einer relativ aggressiven Art und Weise. Deshalb bin ich dann auch auf die Schiene Scheidung eingestiegen. Ich blöde Kuh habe ihm das auch abgenommen und war schon auf einem guten Weg mit dieser lauen Argumentation zurechtzukommen. Ich habe etliche Sitzungen bei einer Therapeutin verbracht und war echt auf einem tollen Weg. Ich habe dann im Nachhhinein von anderer Seite erfahren, dass sie ihn abblitzen liess, weil sie mit einem verheirateten Mann nix anfangen will. Und jetzt erklärt er mir, er hat sie ganz zufällig nach unserer (also eigentlich seiner)Trennung wiedergetroffen und es hat „geknallt“. Auch auf seiner Arbeitsstelle war er nicht zufrieden und hat sich schlecht behandelt gefühlt – er hat gekündigt und um Dienstfreistellung gebeten. Sollte ihm diese nicht gewährt werden, gehe er eben in Krankenstand. Heute weiss ich er hat in mehreren Punkt auch seine Arbeitgeber belogen. Und er hat im Laufe unserer 30 Jahre mehrere Dienststellen in dieser Art und Weise hinter sich gebracht.
Ich will ihn nicht mehr zurück – nein mit solch einem Menschen kann und will ich nicht mehr – obwohl ich sehe wie unsere Kinder und auch ich – auch wenn sie erwachsen sind darunter leiden.
Kein Mensch hat es nötig, sich so behandeln zu lassen – nach 30 Jahren verschwindet man nicht einfach und lässt alle mit vielen Lügen und Fragezeichen zurück.
Ich habe seit dieser Zeit sehr vieles alleine geschafft. Ich habe meine Wohnung im Eigentum erworben – das war ja auch eines unserer gemeinsamen Ziele – ich habe es in die Hand genommen.
Ich habe jetzt einen guten Job, habe zwei tolle Kinder, die reife und selbständige Menschen sind, wirlkliche Freunde, die zu mir stehen, wenns drauf ankommt, weiss jetzt zu was ich imstande bin und hole mir Hilfe. wenn es nötig ist. Ich habe Hilfe von ganz lieben Menschen, die ich gerade erst mal 3 Monate kenne. Die aber einfach offen und ehrlich sind. Ganz witzige Konstellationen die einfach nur gut tun.
Ganz ehrlich es geht mir wesentlich besser als die letzten sagen wir mal 10 Jahre davor. Aber Lügen und Betrügereien gehen mir halt immer noch gegen den Strich. Das kann ich nicht ablegen. Und ich bin jetzt wieder bei mir angekommen. Ich weiss wieder was ich kann und ich weiss, dass man mit Ehrlichkeit besser fährt. Vor allem mit Ehrlichkeit sich selbst gegenüber. Es ist o.k. sich selbst so zu akzeptieren wie man ist mit all seinen Vorteilen und auch Fehlern. Es ist auch o.k. seine Meinung zu ändern, wenn es gerade passend ist. Das Recht hat jeder. Aber ich denke auch, dass es mit Respekt und Wertschätzung geht. Das hat sich jeder Mensch einfach verdient. Wer mag denn schon gerne betrogen und belogen oder hintergangen werden. Nein, ich für mich nicht. Das mag ich einfach net. Ich fühl mich wohl dabei bei der Wahrheit zu bleiben – auch wenn sie hart ist – und kann es nur allen empfehlen. Verbiegt euch nicht für etwas, was euch nicht gut tut. Es fällt euch auf den Kopf . Aber lasst es nicht an Respekt und Wertschätzung fehlen. Seid es euch wert. Das verdient jeder. Ist für mich halt so.
Dany meint
Hi, ich habe so etwas auch durch.
Ich wurde nach 10 Jahren Fernbeziehung von einer Borderlinerin per E-Mail abgeschossen. Inclusive Kontaktsperre!!!
Für mich kam das wie aus dem nichts! Begründung: wir haben uns verloren! Stimmt so auch, sie hatte sich “raus geschlichen“, ohne das mir das wirklich bewußt war, schon erstaunlich wie Blind man sein kann!!!
Beim lesen des Satzes …habe beschlossen mich endgültig und unwiderruflich von Dir zu trennen!!! …spürte ich einen so nie erlebten Schmerz in der Brust. Im nach hinein fühlt es sich an, als wenn meine Partnerin ganz plötzlich gestorben wäre.
Ich hab mich danach noch etwa 1 Monat durch die Tage geschleppt und hab mich dann mit der Diagnose mittelschwere Depression ins Krankenhaus einweisen lassen, habe da 2 Monate verbracht und nach 3 Monaten war ich gerade so wieder arbeitsfähig!!!
Nach 6 Monaten war ich soweit, wieder Licht am Ende des Tunnels zu sehen und nun nach 1 Jahr hab ich eine neue Partnerin. Sie weiss das ich noch immer ab und an in die “Vergangenheit“ abdrifte, aber sie hat dafür Verständnis!
Jetzt kann ich wieder normal Leben und auch wieder sowas wie Liebe spüren, vielleicht nicht so tief, aber langsam wächst wieder das vertrauen und ein ‚wir‘!!!
Eines weiss ich, sowas will ich nie wieder erleben!!!